Kettenkuh 4 (211), ADELE'S MAMA baucht deine Hilfe! ❤
Kuh 4 (211) ist unverkennbar ADELE's Mutter. Ihre Milchleistung wird sie noch bis zum 1.11. an die Kette fesseln.
Sie muss also nach ADELE ein weiteres Kind geboren haben. Das war entweder dann ein Junge und ist damit verloren oder es taucht noch eine Mastfärse auf, die mehr dem Vater als ihr ähnelt. Wir haben sie anlässlich des heutigen Muttertags gewählt. Trister und trostloser kann eine Mutter ihren Ehrentag nicht begehen. Wir wollen alles daran setzen, dass sie wenigstens ADELE beim nächsten Muttertag um sich hat! Sie muss bis spätestens 31.10.2020 bezahlt und bepatet sein. Schafen wir diese Wiedervereinigung? Ich bin mir sicher, dass sie sich erkennen werden, auch wenn sie ihr Mädchen noch nie wirklich sehen konnte!
DANKE, dass du dabei bist! ❤
Die ganze Geschichte:
Erinnert ihr Euch noch an LILLI, die Kuh, die wir vergangenes Jahr aus einer Anbindehaltung auslösen konnten. 12 Jahre hatte sie auf einem Hof im Ries bei Donauwörth in Kettenhaft gelebt. „Anbindehaltung“ nennt man die Haltung verschleiernd, wenn Kühe am Hals so fixiert werden, dass sie sich noch nicht einmal umdrehen können. Wie Galeerensträflinge stehen sie in einer Reihe Tag um Tag. Ihr ganzes Leben. Ihre Kälbchen, die sie jedes Jahr gebären müssen, damit die Milchleistung nicht versiegt, werden ihnen nach der Geburt entzogen, in kleinen Boxen und später an der Kette „zur Schlachtreife“ gemästet. Trauriger kann ein Leben für Mutter und Kind nicht ablaufen. Es ist auch der Hof, den ADELE, die junge Färse mit dem Scheidenvorfall, Anfang dieser Woche verlassen durfte. Nun haben wir erfahren, dass der Landwirt, von dessen Hof LILLI und ADELE stammen, seine Tierhaltung zum 1.November 2020 aufgeben wird. Wir könnten alle Tiere auslösen und ihnen ihr natürliches Recht auf ein freies und sicheres Leben zurückgeben. Es handelt sich um 25 Milchkühe, 10-20 Mastfärsen, zwei Bullen Kälbchen (Zwillinge) und ein Kuhkalb. Die große Herausforderung wird sein, dieses Projekt zu finanzieren. Corona ist an uns nicht spurlos vorbeigegangen, und es ist abzusehen, dass die wirtschaftlichen Folgen der Coronamaßnahmen uns weiterhin schwer belasten werden, das Geschaffene zu erhalten. Und das bedeutet, trotzdem jeden Monat 1500 Münder satt zu bekommen. In solchen unsicheren Zeiten neue Projekte in Angriff zu nehmen ist ein großes Wagnis und wir haben lange überlegt, ob wir es eingehen dürfen. Aber: wir haben uns bis heute nicht von Angst und Sorge vor der Zukunft leiten lassen und wollen deshalb auch in diesen schweren Zeiten unser Bestes geben, diesen geschundenen Wesen ein Leben nach der Sklaverei zu ermöglichen. „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, soll Martin Luther einst gesagt haben. So geht Zukunft. Ein halbes Jahr sind nicht viel Zeit, das Lösegeld und die Verpatung für knapp 50 Tiere auf die Beine zu stellen, aber wir wollen es zumindest versuchen, denn sonst erwartet alle diese Tiere nach diesem traurigen Leben der gewaltsame Tod im Schlachthof. Dadurch, dass die Kühe nicht mehr besamt werden, lässt natürlich die Laktation etwa 1 Jahr nach der letzten Geburt nach. Und genau in der Reihenfolge wie der Milchfluß und damit ihre Leistung unrentabler wird, gehen sie in entsprechenden Chargen zum Schlachten. - Zusammen mit ihren letztgeborenen Töchtern, die parallel an der Kette gemästet werden...